Johann Stüdl 1839 - 1925
Als 1862 in Wien der Österreichische Alpenverein gegründet wurde, gehörten beide zu seinen ersten Mitgliedern. 1865 trat der Prager Kaufmann
Johann Stüdl bei, der zum Vater der sudetendeutschen Alpinisten werden sollte. Bei einer Fahrt in die Ötztaler Alpen lernte er 1867 den Venter Kuraten
Franz Senn kennen, eine für den Alpenverein entscheidende Freundschaft begann. Bereits im nächsten Jahr durchforschte er mit dem Münchner
Carl Hofmann die Hohen Tauern und errichtete auf der Vanitscharte die bereits von Keil und Payer herbeigesehnte Hütte auf eigene Kosten, die bald seinen Namen trug, ebenso wie der erste Klettersteig auf den Großglockner, den er von den Kalser Brüdern Groder bauen ließ. Mit der Organisation des Wiener ÖAV unzufrieden, betrieb Stüdl mit seinen Freunden Franz Senn, dem Wiener
Paul Grohmann und dem Augsburger
Theodor Lampart 1869 die Gründung des Deutschen Alpenvereins und der Sektion München. Er ruhte nicht eher, bis sich, 1873 beide Alpenvereine zum DuOeAV zusammenschlossen und der ÖAV, dem viele Sudetendeutsche angehörten, als Sektion Austria weiterbestand. Von München heimgekehrt, bemühte sich Stüdl um die Sektion Prag, die am 9. Juli 1870 gegründet werden konnte und der er nahezu 50 Jahre vorstehen sollte. Stüdl machte sie zu einer der aktivsten Sektionen, die den größten Hüttenbesitz erarbeitete und in vielen Gebirgsgruppen tätig wurde. Darüberhinaus wirkte Stüdl aber außerordentlich befruchtend: mit Franz Senn organisierte er das Führerwesen, stellte die erste Bergführer-Ordnung auf und gründete eine Unterstützungskasse. Er veröffentlichte eine grundlegende Arbeit über den Hüttenbau, wurde erster Obmann des Du0eAV-Ausschusses für Hütten, Wege und Bergführer und beeinflußte wesentlich die Gestaltung der Hütten in der ersten Bauperiode, er ließ in den Tälern Touristen-Verpflegungslager anlegen und führte auf der Prager Hütte die erste Sommerbewirtschaftung durch.
(Alle Bilder: Archiv Sektion Sudeten)