Sudetendeutsche Hütten

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Wangenitzseehütte 2508m

Wangenitzseehütte Titelbild


"Moravia in Brünn. Die Section hat sich auf Anregung des Central-Ausschusses Ende 1881 gebildet, um im engeren Heimathland alpine Zwecke und nebstdem die Kenntniss der mährischen und schlesischen Gebirgs- und Höhlengebiete zu fördern. Die constituirende Versammlang fand am 15. Februar 1882 statt."

So lesen wir über die Anfänge der S. Moravia in den Mitteilungen des DuOeAV von 1882 auf Seite 180. Für die regelmäßigen Treffen wurde der Wartesaal II. Classe der Nordbahnstation Brünn zur Verfügung gestellt.

Am 25. Mai 1924 überlässt die S. Haida ihr Arbeitsgebiet im östl.Teil der Schobergruppe der S. Moravia und " wird mit dem Baue eines einfach bewirtschafteten Bergsteigerheimes am herrlich gelegenen Wangenitzsee voraussichtlich noch im heurigen Jahre begonnen werden." (DuOEAV 1925/97)

Die Hütte wird zügig fertiggestellt und ab dem 15. Juli 1927 bewirtschaftet, die feierliche Eröffnung findet am 7. und 8. August statt. Begeistert von der neuen Hütte wird in den Mitteilungen des DuÖAV von 1927 auf Seite 262 berichtet: " Mit der Schaffung dieses einfachen, aber allen berechtigten Anforderungen entsprechenden Unterkunftshauses haben die Gruppen des Petzecks und des Seichenkopfes einen sehr günstig und landschaftlich großartig gelegenen Stützpunkt erhalten. Die Einweihung der Hütte war von schönem Wetter begünstigt, was der bestens verlaufenen Feier zum Vorteil gereichte. Ein Begrüßungsabend im Defreggerhof am Iselsberg am Tage der Ankunft des Wiener A.V.-Sonderzuges gab den stimmungsvollen Auftakt".

Wangenitzseehütte Ruine 1962Ruine 1962 (Foto in der Hütte)

Nach dem Krieg kommt die Hütte zum ÖAV. Da sie nun nicht mehr bewirtschaftet wird, wird sie häufig ausgeraubt und im Mai 1947 schließlich von einheimischen Plünderern angezündet und total zerstört. Bis in den Sommer 1964 bleibt sie eine Ruine.

1962 bei der 100-jährigen Jubiläumsfeier des ÖAV verhandelt der damalige Vorsitzende Prof. Louis Oberwalder mit einer Delegation der ÖAV Sektion Holland über einen Neubau. Die Holländer übernehmen den Bauplatz, und am 6. August 1966 wird die neue Hütte eröffnet. Einige Zimmernamen - wie Moravia-, Philips- und Louis Oberwalder Zimmer- erinnern noch heute an die Förderer beim Wiederaufbau.

Wangenitzseehütte Ruine 1962 Ruine 1962 (Foto in der Hütte)

Bis 2009 vergrößert und renoviert die S. Holland (später: königlicher niederländischer Kletter- und Bergsteigerverein) die Hütte, baut eine Kläranlage, erneuert den Antrieb für die Materialseilbahn, schafft ein Dieselaggregat an und Geräte wie Wäschetrockner, Tiefkühlschrank usw.

Für die Erfüllung der behördlichen Auflagen, z.B. der Renovierung der Materialseilbahn fehlen den Holländern letztendlich die Mittel. Ein Nachfolger findet sich in der ÖAV Sektion Lienz, die bereits die Hochstein- und die Lienzer Hütte besitzt.
Wangenitzseehütte 2014Wangenitzseehütte 2014                                   Foto: Th. Most

Wangenitzseehütte 2007
Foto: Franz Unterwaining 1.10.2007 (aus Wikipedia)
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Aus dem Taschenbuch für Alpenvereinsmitglieder 1930/1931


Wangenitzseehütte Handbuch für AV-Mitglieder

 

 

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