Zur Einweihungsfeier waren nicht nur die Mitglieder der Sektion Asch anwesend. Auch die Einheimischen machten sich auf den Weg zur neuen Hütte. Interessant sind die Einträge im ersten Gästebuch der Hütte von 1896, die bezeugen dass auch Bergsteiger aus Augsburg, Stuttgart und München anwesend waren.
Die Hütte war schnell bekannt bis in die letzten Winkel des Königreiches, von Berlin bis Wien, von Vorarlberg über Frankreich bis Belgien. Wie es der Zeit entsprach war hauptsächlich die Oberschicht der Bevölkerung in der Lage die langen Reisen in die Alpen zu machen und auf der Ascher Hütte Quartier zu machen. So haben sich die Würdenträger von Asch, Bürgermeister Schindler und natürlich die Vorstände der Sektion Asch ins Gästebuch der Ascher Hütte eingetragen. Beachtenswert ist der Eintrag am 24. August 1897 von Dr. Max Planck, Professor an der Universität Berlin.
Archiv: Sektion Asch
Auch in der Zeit als Asch zur Tschechoslowakei gehörte, 1918 bis 1938, konnte die Ascher Hütte besucht werden und wurde dadurch in ihrem Bestand gesichert. Allerdings war die Situation nicht sehr erfreulich, weil immer wieder kriminelle Elemente die Hütte ausraubten und durch die Witterungseinflüsse der Zustand immer schlechter wurde. Die Sektion war nur unter größten Anstrengungen in der Lage die Hütte zu halten. Es wurde sogar der Verkauf an eine andere Sektion in Erwägung gezogen. Durch private Mittel konnte diese schlimme Zeit aber überstanden werden. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes und dem Ende des Krieges fiel die Ascher Hütte, so wie alle anderen Hütten der deutschen Sektionen, in die
Verwaltung durch den Österreichischen Alpenverein. Nach langen politischen Querelen konnte erreicht werden, dass die Hütten des Deutschen Alpenvereins wieder in den Besitz der Sektionen zurückgeführt wird. Der Übergabevertrag mit dem Österreichischen Alpenverein konnte 1959 abgeschlossen werden, welcher dann 1960 rechtsgültig wurde.
Archiv: Sektion Asch
Die zunehmenden Besucherzahlen und behördliche Auflagen zwangen die Sektion immer wieder Um- und Anbauten durchzuführen. Bereits in den Jahren 1957 und 1958 konnte der erste große Umbau durchgeführt werden, da trotz der Tatsache, dass die Hütte noch unter der Verwaltung des Österreichischen Alpenvereins war, sich der Deutsche Alpenverein schon 1956 bereiterklärte, Gelder für die Erneuerung bereitzustellen.
Durch den Bau eines Sesselliftes im Jahre 1972 von See zum Medrigjoch (1834m) wurde der Anstieg zur Hütte deutlich verkürzt, und somit auch zu den umliegenden
Gipfeln Rotpleiskopf, Blankakopf und zum 3004 m hohen Furgler.
Dies bewirkte eine beträchtliche Zunahme von Tages- aber auch von Übernachtungsgästen. Die darauf erlassenen behördlichen Auflagen zur Erweiterung der Küche und der Toiletten, sowie der Neubau einer Kläranlage war der Anlass einer weiteren großen Baumaßnahme, die in den Jahren 1975 und 1976 ausgeführt wurde.
2003 fand eine Fusionierung mit der Sektion Pfaffenhofen statt. Durch neue Schilifte wurde die Hütte mit dem Skigebiet See verbunden, dadurch wurden 2010/2011 umfangreiche Erweiterungen der Hütte für den Winterbetrieb nötig.
Kleine Bilderserie von meinem Besuch am 19. August 2005
Ich bedanke mich beim Hüttenwart Herrn Peter Jörg,
der mit Bildern und der Festtschrift zur 125 Jahrfeier
diesen Beitrag mit zu gestalten half.
Th. Most 2005